Angeführt von Weltmeister und Olympiasieger Max Hoff aus Essen absolviert die deutsche Kanurennsport-Nationalmannschaft ein Skilanglauf-Trainingslager in der luxuriösen Alpenstadt St. Moritz.
Egal ob Audrey Hepburn, Claudia Schiffer oder George Clooney – die Stars lieben St. Moritz und die Promi-Welt ist hier zu Hause. Die Dichte an Gourmetrestaurants, Grand Hotels, Galerien und natürlich Luxusboutiquen ist weltspitze. Etwas abseits vom Glamour der Stars und Sternchen bereiten sich die weltbesten Kanu-Rennsportler, darunter die amtierenden Weltmeister Tina Dietze, Max Hoff, Tom Liebscher, Max Lemke und Jacob Schopf inmitten des “Champagnerklimas” (auch wenn die Unterkunft aus Budgetgründen eher an eine deutsche Jugendherberge erinnert) auf die vorolympische Saison vor. Dafür wurde auch eine siebenstündige Anreise im Minibus in Kauf genommen und im Hotel „Stille“ sind die Bedingungen auch ohne Champagner und Kaviar ausreichend.
Erfrieren oder Kollabieren
Für Sightseeing bleibt den Kanuten aber keine Zeit. “Wir sind in der Alpenstadt, um zu trainieren!” betonen der leitende Bundestrainer Arndt Hanisch und die Bundesdiagnosetrainerin Tina Schmidt. Allerdings tun sie dies nicht mit dem gewohnten Kajak oder Canadier, sondern abseits des Wassers auf Langlaufskiern. Insgesamt zwölf Athleten stellen sich den Herausforderungen im Schnee bei Temperaturen von bis zu – 18 °C. Das Motto für das Trainingslager war auch schnell gefunden: “Erfrieren oder Kollabieren”. Mehrere lange Ausdauereinheiten in der Loipe sowie auf dem Paddelergometer sprechen für einen straffen Trainingsplan. Selbstverständlich darf aber auch das Kraft- und Schwimmtraining nicht fehlen. Arndt Hanisch sieht vor allem den besonderen Anreiz im disziplinübergreifenden Training. “Es ist für uns Trainer schon etwas Besonderes, wenn Canadier-Damen und Kajak-Herren gemeinsam den Gletscher von Monteratsch erklimmen. Die Sportler puschen sich gegenseitig zu Bestleistungen.”, so Hanisch.
Für den Olympiasieger und Weltmeister Max Hoff von der Kanu-Renngemeinschaft Essen sind die Einheiten auf den Langlaufskiern ein ausgezeichnetes Grundlagenausdauertraining sowie eine willkommene Abwechslung, bevor es im Kajak wieder richtig losgeht. “Das ist wichtig, um den Kopf fit zu bekommen.”, so der Essener. Der begehrteste Mann im Team ist nach den kräftezehrenden Trainingseinheiten jedoch weder Weltmeister noch Olympiasieger, sondern Physiotherapeut. Sebastian Weber aus Leipzig unterstützt mit seinen goldenen Händen die Sportler im Regenerationsprozess, sodass diese am nächsten Tag wieder Höchstleistungen im Schnee bringen können.
Kraft tanken im Café Hauser
Die wenigen freien Stunden werden dann gerne für einen Spaziergang durch die Innenstadt von St. Moritz genutzt, wo auch mal ein Blick in die Schaufenster gewagt wird. Auch die berühmte Bobbahn wird gerne von Max Hoff und Co. besucht. Grundsätzlich enden alle Ausflüge mit einer gemütlichen Zusammenkunft bei Kaffee und Kuchen im Cafè Hauser. Diese Momente sind leider nur von kurzer Dauer, die Athleten sind schließlich mitten in den Vorbereitungen für die vorolympische Saison. In gut zwei Wochen geht es schon wieder raus aus der Kälte – nach Florida ins Warmwasser-Trainingslager.
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