Der Kanadier gilt heute noch immer häufig als “Lastboot der Indianer” oder als “Winnetous Boot”. Mittlerweile haben aber nicht nur die Großstadtindianer das Kanu für sich entdeckt, sondern auch naturbegeisterte Familien sowie abenteuerlustige Wassersportenthusiasten. Sie erobern mit dem Kanadier Flüsse und Seen in ganz Europa. Egal ob entspannte Tagestouren im Einer oder längere Paddeltouren mit der ganzen Familie am Wochenende, Kanu-Wandern mit viel Gepäck oder eine intensive Trainingseinheit auf dem Wasser. Ein Kanadier bietet eine ganze Erlebniswelt und wirklich für jeden ist etwas dabei.
Gut zu wissen!
Alle Informationen zum Kanadier findest du in unserem Ratgeber Der Kanadier – Ein Grundkurs für Einsteiger.
Das Angebot an Kanadiern ist so unterschiedlich, dass Paddler mit Kaufabsichten sich erst einen Überblick verschaffen sollten. Mit diesem Kanadier Kaufratgeber wollen wir euch beim Kanadier Kauf unterstützen, sodass ihr für eure nächste Kanutour bestens gerüstet seid.
Die Fahreigenschaften in der Übersicht
Die Fahreigenschaften eines Kanadiers werden durch drei wesentliche Faktoren bestimmt:
- Schnelligkeit
- Kippstabilität
- Wendigkeit bzw. Richtungsstabilität
Insbesondere die Form des Unterwasserschiffes (Länge, Breite und Rumpfform) bestimmt wie sich ein Kanu durch das Wasser bewegt und für welchen Einsatzzweck es geeignet ist. Die Schnelligkeit eines Kanus hängt davon ab, wie viel Reibung (Reibungswiderstand) und wie viel Wasser das Boot verdrängt (Verdrängungswiderstand). Länge statt Breite ist hier das Motto. Hat der im Wasser liegende Teil des Kanadiers im Verhältnis mehr Länge als Breite ist das Boot schneller und Spur-treuer. Natürlich spielt auch die Spitze (Bug) des Kanus eine wichtige Rolle. Wird sie schnell breit, muss der Paddler mehr Kraft aufwenden, um vorwärtszukommen, als wenn das Boot nur langsam breiter wird. Kanus, die ein voluminöseren Bug und Heck haben, eignen sich sogar für Wildwasserfahrten. Bei Kanadiern mit schlankeren Vorschiffen verringert sich das Platzangebot und die Zuladung.
Bei der Kippstabilität unterscheiden wir zwei Arten. Die Anfangsstabilität und die Endstabilität. Die Anfangsstabilität gibt an, wie „kippelig“ ein Kanu beim Ein- und Aussteigen ist. Die Endstabilität sagt uns, wie kippstabil ein Kanadier in der Fahrt sowie bei Wellen und Wind ist. Die Stabilität eines Kanus wird in erster Linie durch den Querschnitt beeinflusst.
Skizze
- Flachboden: Höchste Anfangsstabilität und geringe Endstabilität. Bei Wellen wird schnell der kritische Kippwinkel erreicht.
- Flacher Rundboden: Ausreichend Anfangsstabil und ziemlich Endstabil. Der flache Rundboden ist bei Touren- und Seekajaks eine gängige Konstruktionsgrundlage. Er reagiert vorhersehbar und zuverlässig auf Gewichtsverlagerungen.
- Flacher V-Boden: hohe Anfangs- und Endstabilität, da auch größerer Tiefgang. Häufig bei Seekanadiern zu sehen.
Einen Einfluss auf das Fahrverhalten eines Kanus hat zudem die Wendigkeit oder besser die Richtungsstabilität. Die meisten Kanadier sind so gestaltet, dass sie gut geradeaus laufen. Es ist schließlich leichter ein Boot zu drehen, als es ständig auf Kurs zu halten. Auch hier hängt es wieder davon ab, auf welchem Gewässertyp ihr unterwegs seid usw. Drei Faktoren haben einen Einfluss auf die Wendigkeit des Bootes
- Länge des Bootes: Kurz = wendig / lang = richtungsstabil
- Querschnitt des Unterwasserschiffes:
- Kanadier mit Flachboden können schnell gewendet werden. Dementsprechend sind aber auch schwieriger auf einen geraden Kurz zu halten.
- Boote mit einem V-Boden lassen sich einfacher auf Kurs halte, da der Boden wie ein Kiel wirkt. Diese Kanus schwieriger zu wenden.
- Der flache Rundboden bietet eine gute Anfangsstabilität und hält besser den Kurs, als Boote mit flachem Boden
- Kiellinie: Die Kiellinie eines Kanus wirkt sich ebenfalls auf die Manövirerfähigkeit des Kanus aus. Je stärker die Kiellinie im Wasser liegt, desto schwieriger ist es das Boot zu drehen.
Wander-Kanadier, Flusstourer, Touren-Kanadier, Wildwasser-Kanadier – Die Bootstypen
In diesem Kanadier Kaufratgeber erfährst du alles über die vier Bootstypen. Dabei ist beim Kanadier Kauf zu berücksichtigen, dass die individuelle Bootsform der verschiedenen Kanadier immer ein Kompromiss darstellt. Ein Kanadier kann nicht super schnell sein und dabei auch eine hervorragende Anfangsstabilität bieten. Der Einsatzzweck entscheidet darüber, welche Bootsform die richtige für einen ist.
- Wander-Kanadier: Der Wander-Kanadier ist ein echter Allrounder und eignet sich für so ziemlich alle Gewässer. Wander-Kanadier zeichnen sich durch ihren flachen Boden, ansteigenden Kiel-Enden sowie einer Längfe von 4 bis 4,70 m aus.
- Flusstourer: Auf spritzigen Gewässern fühlt sich diese Bootsklasse zuhause. Voluminöse Spitzen, nach außen weisende und hohe Seitenwände, ein leichter Rundboden sowie ein starker Kielsprung sind Merkmale des Flusstourers.
- Touren-Kanadier: Weite ruhige Gewässer sind das Revier eines Touren-Kanadiers. Große Entfernungen sind wie für ihn gemacht. Touren -Kanadier überzeugen durch einen leichten Rund- oder V-Boden, eine gerade Kiellinie sowie durch ihre Länge von 4,80 m.
- Wildwasser-Kanadier: Der Name sagt es bereits. Diese Boote eignen sich für extremes Wildwasser. Luftsäcke, Kniegurte und sattelähnliche Sitze zeichnen ein Wildwasser-Kanadier aus. Die Länge reicht von sehr kurz bis maximal 4 m.
Wichtige Fragen für den Kanadier-Kauf
Die folgenden Fragen aus diesem Kanadier Kaufratgeber sollen euch einen Überblick über die gewünschten Eigenschaften des Kanadiers geben:
- Auf welchen Gewässern möchte ich mit dem Kanadier paddeln?
- Wer paddelt hauptsächlich?
- Möchte ich Tages- , Gepäck- oder gar Wildnistouren paddeln?
- Welche Zuladung benötige ich inklusive aller Familienmitglieder zzgl. Gepäck?
- Habe ich besondere Anforderungen an den Kanadier, wie Sicherheit für Kleinkinder, besonderes Gepäck oder Angelausrüstung?
- Wie ist mein Budget?
So, mit unserem Kanadier Kaufratgeber kann nun nichts mehr anbrennen. Jetzt müsst ihr “nur” noch ein Kanadier kaufen. Die neusten Kanadier-Modelle 2019 findet ihr hier.
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