Das Surfski Trainings Camp von Kajak Nord – Ein Erfahrungsbericht

Im letzten Jahr habe ich am Surfski Trainings Camp (STC) von Kajak Nord teilgenommen und hier kommt mein Erfahrungsbericht. Im Frühjahr hatte ich mich entschieden, am STC teilzunehmen. Ich hatte schon ein paar coole Bilder und Videos von Manuela und Co. gesehen, die mich direkt angefixt haben.

Hier ein paar Eindrücke von unserem STC (Quelle: Kajak Nord)

Die Anmeldung war kinderleicht über die Website von Kajak Nord möglich. Vor dem Camp bekommst du eine Nachricht von Manuela mit ein paar Fragen zu deinem Erfahrungslevel im Surfski bzw. im Kanu, sodass sie dich in die richtige Trainingsgruppe einteilen kann und dir das für dich passende Material zur Verfügung stellt. Dann musste ich mich nur noch um meine Unterkunft kümmern. Ich hatte keine Lust im Zelt zu schlafen (habe leider noch kein Camper bzw. Wohnmobil) und habe mir dann kurzerhand ein Hotelzimmer in Kühlungsborn genommen. Von dort sind es fünf Minuten mit dem Auto zum Sanddornstrand Wohnmobilstellplatz, der Ausgangsort für das Surfski Trainings Camp ist. Essen, Snacks und Getränke habe ich mir ebenfalls in Kühlungsborn besorgt. Achtung! Die Geschäfte und Restaurantküchen schließen hier auch in der Ferienzeit bereits an einem Freitag um 18.00 Uhr bzw. 21.00 Uhr.

Tag 1 des Surfski Trainings Camp: Im Surfski auf der Unterwarnow

Am nächsten Morgen ging es pünktlich um 8.00 Uhr los. Zuerst gab es eine kleine Vorstellungsrunde, bei der wir gleich unsere Trainer kennenlernen durften. Kurz um: Alle sind Ocean Paddler mit langjähriger Erfahrung und haben schon alles auf der Ostsee gesehen. Nach der Vorstellungsrunde wurden wir direkt aufgeklärt, dass es für uns heute zum SV Breitling in Rostock an die Unterwarnow gehen würde, da es zu windig wäre und die Ostsee zu große Wellen hätte. Und recht hatten die Coaches. Angekommen in Rostock ging es mit einer Theorie-Session los. Uns wurde der Surfski näher gebracht, der Wiedereinstieg gezeigt und wir durften mehr über die verschiedenen Arten von Wellen lernen. Obwohl ich nun schon im Boot sitze, seit dem ich 8 Jahre alt bin, konnte ich bei der Theorie Einheit extrem viel mitnehmen.

Surfski Trainings Camp Theorie
Anschauliche Theorieeinheit beim STC.

In der zweiten Einheit am Samstag ging es direkt auf das Wasser. Zuerst habe ich allerdings mein Boot, einen Vajda Makai 48 und ein Surfski-Paddel von Manuela bekommen. Zusammen mit meinem Coach Lars Lindstädt und zwei anderen Paddlern haben wir das Einsteigen in einem Surfski geübt. Auch das habe ich komplett unterschätzt, bzw. gar nicht daran gedacht, dass kein Steg zum Einsteigen da ist. Wenn ich Surfski paddeln höre, denke ich an Meer, Wellen und eben Surfen 🤣. Nach zirka 20 Versuchen konnte ich dann von links und von rechts ins Boot einsteigen. Übung macht den Meister! Dann musste ich erstmal ein Gefühl für den Surfski und mein Braca Paddel bekommen. Das Paddel hatte deutlich kleinere Paddelflächen, als das, welches ich zu Hause paddel. Zudem haben wir die Grenzen des Boots angetestet und schnell gemerkt, dass ein Surfski weit mehr “Kippler” verzeiht, als ein Rennkajak. Dann haben wir noch den Wiedereinstieg geübt. Das war nicht ganz einfach. Klappte dann aber irgendwie doch. Ist aber auf jeden Fall ausbaufähig, aber hier im Camp paddelst du ja immer mit Begleitung und unter Aufsicht. Das gibt Sicherheit! Die Zeit verging wie im Fluge und dann ging es auch schon wieder an Land. Da habe ich dann auch gemerkt, wie anstrengend die erste Einheit war.

Surfski Coach Lars Lindstädt (Mitte) mit Anweisungen auf dem Wasser (Quelle: Kajak Nord)

Nach der Mittagspause ging es dann wieder auf das Wasser. Der erste Downwind stand für unsere Gruppe auf dem Plan. Das Einsteigen hat sofort geklappt. Whoop Whoop! Vom SV Breitling ging es auf der Unterwarnow Richtung Rostocker Fischmarkt über den Yachthafen Rostock zur Warnow Mündung und zur Mühlendamm-Schleuse. Erst war es ganz entspannt, aber auf Höhe des Yachthafen Rostocks türmten sich die Wellen auf und sie kamen von allen Seiten. Mein Ski lief voll und gefühlt paddelte ich in einer Badewanne. Dann fiel mir wieder ein, dass wir ein mehrstufigen DeBrito Bailer haben und dieser noch komplett verschlossen war. Nun musste ich diesen mit dem Fuß öffnen, was bei den ganzen Wellen aber gar nicht so einfach war. Hat dann aber doch geklappt, das Wasser lief raus und endlich konnte ich wieder die ersten Wellen surfen. Ein Teilstück bis zur Schleuse hatte ich sogar Glück, denn ein größeres Motorboot fuhr bei mir vorbei, sodass ich die Heckwelle für mich nutzen konnte. An der Schleuse angekommen, hievten wir die Boote aus dem Wasser und machten diese auf dem Hänger fest. Die zweite Einheit war auch geschafft. Es war sehr geil!!!

Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen auf dem Campingplatz im Restaurant Strandgut. Wir haben die Eindrücke vom ersten Tag auf uns wirken lassen und den Coaches Feedback gegeben. Auch diesen Teil fand ich sehr gelungen. Insgesamt herrschte eine sehr familiäre Stimmung. Allzu lange ging es allerdings nicht. Ich habe gemerkt, dass ich sportlich aktiv gewesen bin und ging schon früh zu Bett.

Tag 2: Große Wellen

Paddeln auf der Unterwarnow (Quelle: Kajak Nord)

Am Sonntagmorgen trafen wir uns wieder am Campingplatz Sanddornstrand. Von hier aus ging es zum Parkplatz Boiensdorf am Salzhaff. Ich war schwer beeindruckt von der Natur und der Schönheit der Region. Allein deswegen lohnt sich das STC. Aber zurück zum Thema. In der ersten Einheit ging es direkt wieder auf das Wasser. Diesmal mit Jens Kalabuchow. Der Einstieg hat auf Anhieb funktioniert und wir paddelten über die Werder Halbinsel, an Kieler Ort vorbei, zu einer Durchfahrt auf die offene Ostsee. Auch an diesem Sonntag war es noch immer sehr stürmisch, sodass wir 1,5 m hohe Wellen hatten. Wir fuhren den Wellen entgegen. Nach gut 500 m kam das Kommando von Jens zur Wende. Leichter gesagt als getan. Wer wendet schon gerne freiwillig, wenn von der Seite da so ne große Welle an rauscht? Also Ruhe bewahren (wichtigste Regel beim Ocean Sport!!!), warten auf kleinere Wellen, Steuer auf Anschlag und herum. Das hat mit dem Vajda Makai sehr gut funktioniert. Er ist wirklich sehr wendig. Jetzt ging es darum, das Erlernte auch anzuwenden. Zuerst musste ich mich noch an die hohen Wellen von hinten gewöhnen. Nach ein paar Paddelschlägen hatte ich den “Dreh raus” und konnte die ersten paar Wellen surfen. Lediglich von der einen Welle zur nächsten Welle zur surfen habe ich noch nicht hinbekommen. Dazu braucht man einfach Training. Wir haben dann wieder gewendet und sind wieder herausgefahren. Diesmal ein wenig weiter. Die Wende mit den großen Wellen von der Seite hat schon viel besser geklappt. Genauso, wie das Surfen der Wellen. Es macht einfach riesig Spaß! Danach ging es für uns wieder zurück zum Camping Platz, wo auch schon meine Family auf mich wartete. Für uns ging es direkt weiter in den Urlaub, sodass ich die letzte Wassereinheit leider nicht wahrnehmen konnte. Seine Mädels lässt man besser nicht warten! Ihr wisst, wovon ich spreche.

Mein Fazit zum Surfski Trainings Camp

  • Kleine Trainingsgruppen, wodurch eine steile Lernkurve garantiert ist
  • Großartige Trainer, die die Inhalte sowohl an Land und vor allem auf dem Wasser super rüberbringen
  • Egal, ob du das erste Mal in einem Kanu sitzt oder Weltmeister bist. Das Surfski Trainings Camp ist für alle da.
  • Die Trainer sind immer in deiner Nähe. Dadurch habe ich mich auch bei Sturm und großen Wellen auf der Ostsee sehr sicher gefühlt.
  • Super Material! Mit dem Vajda Makai kam ich nach kurzer Eingewöhnung sehr gut zurecht.
  • Sehr familiäres Umfeld und miteinander, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Zum Schluss musste ich Manuela sogar drücken. Bin eigentlich nicht der Umarmer!
  • Sitze jetzt schon eine ganze Zeit vor dem Rechner und überlege, was mir nicht so gut gefallen hat … nein, mir fällt echt nichts ein

Es sei noch gesagt, dass ein STC natürlich nicht ausreicht, um jetzt easy allein im Surfski auf die Ostsee zu fahren. Insbesondere dann, wenn du normalerweise eher auf ruhigeren Gewässern unterwegs bist. Es ist aber eine sehr schöne Gelegenheit, um einfach mal in den Ocean Sport reinzuschnuppern. Einige Teilnehmer in meinem Durchgang waren auch schon zum zweiten bzw. dritten Mal bei einem STC dabei. Jetzt aber bist du dran! Hier geht es zur Anmeldung.

STC-Grönwohld Spezial: Deine Vorbereitung auf das Baltic Sea Festival

Für fortgeschrittene und intermediate Paddler bietet Kajak Nord ein STC-Grönwohld Spezial an. Dieses Trainingscam findet in dem Revier des Baltic Sea Festivals statt und kann dementsprechend als Warm-up für den Wettkampf im Juni gesehen werden. Hier bekommst du weitere Informationen.

Clinics beim Baltic Sea Festival

Kajak Nord bietet auch im Rahmen des Baltic Sea Festivals 2023 eine Clinic an. Am 02.06.2023 von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr kannst du dir ein paar wertvolle Tipps von den Profis abholen, damit du dann ein Tag später optimal vorbereitet ins Rennen startest. Hier bekommst du weitere Informationen.

Hannes Wagner
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