Kategorie: Kanu-Slalom
Was genau ist Kanu-Slalom?
Beim Kanu-Slalom wird auf Zeit gefahren. Die Teilnehmer werden Slalom-Kanuten genannt. Sie navigieren durch einen Wildwasserkurs. Dabei müssen die Slalom-Kanuten durch eine Mischung aus flussaufwärts und flussabwärts gelegenen Toren paddeln. Jede Strecke ist unterschiedlich. Sie können maximal 300 Meter lang sein und 25 Tore haben. Die verschiedenen Tore werden durch Farben Rot und Grün unterschieden. Rot steht dabei für flussaufwärts und Grün für flussabwärts. Die Kurse sind so konstruiert, dass die führenden Athleten zwischen 90 und 110 Sekunden zur Bewältigung benötigen. Es gibt Zeitstrafen für das Berühren eines Tors (zwei Sekunden) und für das Verpassen eines Tors (fünfzig Sekunden).
Kanu-Slalom ist für Kajaks (K, engl. „kayak“) und Canadier (C, engl. „canoe“) geeignet. Im Canadier sitzt der Kanute in einer knienden Position an das Boot geschnallt. Er benutzt ein Stechpaddel. Fahrer im Kajak nutzen ein Doppelpaddel in einer sitzenden Position.
Es gibt fünf verschiedene Veranstaltungen im Kanu-Slalom. Vier sind für Einzelfahrer (K1W, K1M, C1W, C1M) und eine für Doppelfahrer (C2M). Nur das C1W (Fraueneinzel im Canadier) ist aktuell nicht Teil des olympischen Programms. Es soll jedoch bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio aufgenommen werden.
Historisch kommt die Disziplin Kanu-Slalom aus der Schweiz. Sie wurde dort 1933 als Sommeralternative zum Ski-Slalom eingeführt. Ursprünglich wurde auf einem Flachwasserkurs gepaddelt. 1949 veranstaltete die Schweiz die ersten Kanu-Slalom Weltmeisterschaften in Genf. Ihr olympisches Debüt machte die Disziplin als Einführungssport 1972 in München. Alle vier Goldmedaillen wurden damals von Paddlern aus der Deutschen Demokratischen Rebublik gewonnen. Es dauerte weitere zwanzig Jahre, bis der Kanu-Slalom ins feste Programm der Olympischen Spiele integriert wurde.
Die Slowakei hält den Rekord für die meisten Goldmedaillen im Kanu-Slalom bei den Olympischen Spielen (7). Kanu-Slalom ist die einzige Disziplin, bei dem die Slowakei Olympisches Gold gewinnen konnte. Die einzigen drei Olympiasieger, die mehr als drei Medaillen in der Disziplin gewannen, sind ebenfalls Slowaken. Dabei handelt es sich um Michal Martikán (2xGold-2xSilber-1xBronze) und die Zwillinge Pavol und Peter Hochschorner (beide 3xGold-1xBronze). In den letzten vier Olympischen Spielen haben die Hochschorner Brüder im C2M das Podium bestiegen.
Frankreich hat die meisten Weltmeisterschaftstitel im Kanu-Slalom gewonnen (53).Michal Martikán und der Amerikaner Jon Lugbill haben beide zwölf WM-Titel im Kanu-Slalom gewonnen. Damit sind sie Rekordhalter in dieser Disziplin. Das weibliche Äquivalent ist die Französin Myriam Fox-Jerusalmi mit acht Titeln. Ein Paddler aus Afrika hat es bei Weltmeisterschaften noch nie in die Top Drei geschafft. In 2008 in Beijing wurde Benjamin Boukpeti aus Togo Dritter (Bronze, K1M). Er gewann die erste Medaille überhaupt für Togo bei den Olympischen Spielen.
Das müsst ihr über Kanu-Slalom wissen:
- Kanu-Slalom wird immer auf Zeit gefahren. Die Strecke besteht aus einem Wildwasserkurs mit flussaufwärts/flussabwärts gerichteten Toren.
- Die Kurslänge und Toranzahl variieren: Maximal 25 Tore, maximal 300 Meter lang.
- Jedes der Tore stellt eine ganz besondere Herausforderung für den Athleten dar. Sie testen die Fähigkeit, das Wasser zu lesen und damit zu arbeiten. Gleichzeitig dürfen sie nicht an Balance oder Geschwindigkeit verlieren.
- Die Richtung, in die der Athlet durch das Tor hindurchmuss, ist durch Farben gekennzeichnet. Rot steht für flussaufwärts, Grün für flussabwärts.
- Mindestens sechs flussaufwärts gerichtete Tore müssen in jedem Kurs vorhanden sein.
- Die Kursdesigner richten die Tore so aus, dass die Eigenschaften des Wassers (Strudel, Wellen) optimal genutzt werden. Es gibt keinen Kurs, der identisch mit einem anderen ist.
- Der Kurs ist so kreiert, dass die schnellsten Athleten zwischen 90 bis 110 Sekunden benötigen.
- Es gibt Zeitstrafen für das Berühren eines Tors (zwei Sekunden) und das Auslassen eines Tors (fünfzig Sekunden.)
- In internationalen Wettbewerben gibt es zuerst eine Qualifikationsrunde. Auf diese folgt ein Halbfinale und schließlich ein Finale mit nur zehn Sportlern.
- Männer und Frauen können entweder im Kajak oder im Canadier konkurrieren (K1W, K1M, C1W, C1M). Männer können zusätzlich im Zweier-Canadier teilnehmen (C2M).
- Im Olympischen Programm befinden sich üblicherweise K1M, K1W, C1M und C2M.
- Die Anzahl der Blätter am Paddel und die Position des Athleten im Boot: Das sind die zwei unterscheidenden Faktoren zwischen Kajak und Canadier.
- Im Kajak sitzt der Paddler und benutzt ein Doppelpaddel. Dieses zieht er auf abwechselnden Seiten durch das Wasser, um das Boot fortzubewegen.
- Im Canadier hat der Kanute ein einfaches Paddel. Er ist in kniender Position, die Beine unter dem Körper an das Boot geschnallt.
Kanu-Slalom bei Kanu zum Frühstück
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