Es ist eine echte Sensation: Tillmann Röller hat beim Weltcup in Prag einen der drei letzten Olympia-Quotenplätze im Kajak-Cross für Deutschland gesichert. Am Sonntag zeigte der 22-Jährige vom KSV Schwerte, dass Durchhaltevermögen und Entschlossenheit entscheidend sein können.
Der Start in die Kopf-an-Kopf-Rennen verlief für Röller alles andere als ideal. Er konnte sich zunächst nicht direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Doch dank des olympischen Formats hatte er eine zweite Chance im Hoffnungslauf für die Verlierer. Diese Möglichkeit nutzte Röller voll aus und kämpfte sich erfolgreich weiter.
Die darauf folgenden Rennen waren geprägt von Spannung und Dramatik. Runde um Runde setzte sich Röller gegen seine Konkurrenten durch und meisterte die anspruchsvolle Strecke mit Bravour.
Der Quotenplatz für Deutschland stand bereits nach Röllers Halbfinale fest, da in seinem Lauf ein Franzose in das Finale fuhr, und im zweiten Halbfinale zwei Franzosen und zwei Spanier standen. So konnte Röller ohne Druck in den Endlauf gehen. Im Finale schließlich sicherte er sich die Silbermedaille. Eine beeindruckende Leistung, die zeigt, dass sich hartnäckiges Kämpfen auszahlt.
Ricarda Funk holt Bronze beim Weltcup in Prag
Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach gewann bereits am Freitag Bronze im Kajak-Einer beim Kanuslalom-Weltcup in Prag und zeigte erneut, dass sie zu den Besten gehört. Die 32-Jährige war nach dem Wettkampf überglücklich, weil sie auch bei ihrem zweiten internationalen Event ihre Stärke unter Beweis stellte.
„Ich sollte in Zukunft wirklich mehr darauf achten, keine Torstabberührungen zu kassieren,“ sagte Funk zu den vier Strafsekunden, die sie erhalten hatte. Trotz dieser Hürden paddelte sie auf einen beeindruckenden dritten Platz. Der Abstand zur Silbermedaillengewinnerin Jessica Fox aus Australien betrug nur elf Hundertstelsekunden. Gold ging an die Französin Emma Vuitton, die ohne Torstabberührung knapp 0,17 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei hatte.
Besonders beeindruckend war Funks Leistung auf der anspruchsvollen Strecke, insbesondere bei den schwierigen Rückwärtsdrehungen. „Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass jede Passage zur Schlüsselpassage werden konnte – je nachdem, wie man es trifft und das Wasser für sich nutzt,“ resümierte sie. Diese Selbstsicherheit und die Fähigkeit, auf höchstem Niveau zu bestehen, nimmt sie nun mit zu den Olympischen Spielen.
Weltcup-Bronze für Andrea Herzog
Andrea Herzog vom Leipziger KC holte am Samstag Bronze im Canadier-Einer und damit die zweite Medaille für Deutschland beim Weltcup in Prag. Die 25-Jährige betonte, wie sehr das Niveau im Canadier-Einer der Damen gestiegen sei: „Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll. Die C1-Damen haben sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. So eng, wie die Rennen inzwischen sind, darf man sich keine Fehler erlauben. Zudem muss man inzwischen einfach etwas riskieren, wenn man auf dem Podest sein möchte,“ erklärte Herzog.
Obwohl ihr Lauf nicht perfekt war, zeigte sie sich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Lokalmatadorin Gabriela Satkova gewann Gold, während die Australierin Jessica Fox Silber holte. Herzogs Leistung unterstreicht, wie konkurrenzfähig sie in einem immer anspruchsvolleren Feld bleibt.
Der Weltcup in Prag war somit ein bedeutender Wettkampf auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. Die deutschen Athleten zeigten starke Leistungen und sicherten sich wichtige Quotenplätze und Medaillen. Die Vorfreude auf die kommenden Herausforderungen und die Olympischen Spiele ist groß.
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